Dauer: 2 Tage
Datum: 30.03. - 31.03.2024
Distanz: ca. 55 km
Schwierigkeit: Mittel (lange Etappen, aber einfache Wege)
Start: Bahnhof Kaisersesch
Übernachtung: Campingplatz Falkleymühle (im Zelt)
Ziel: (Bus)-Bahnhof Mayschoß

Anfahrt

Bei dieser Wanderung entschieden wir uns für einen Start beim Bahnhof Kaisersesch. Dieser Bahnhof ist die Endstation einer kleinen Regionalbahn, welche in Andernach startet.
Die größtenteils eingleisige Bahnstrecke führt durch mehrere kleine Orte und ist sehr idyllisch gelegen.
Der Zug fährt stündlich, wir sind mit der frühsten Verbindung um 8:30 Uhr gefahren und haben den Bahnhof gegen 10 Uhr erreicht.

Der erste Wandertag

Das erste Zwischenziel unserer Wanderung war Monreal. Bis dahin lagen etwa 12 Kilometer vor uns.
Der Weg führte fast vollständig durch das Steinbachtal entlang der Bahnstrecke.
Nach etwa 10 Kilometern über den sehr ruhigen Forstweg kamen wir auf einen "Traumpfad". Diese Rundwege sind perfekt ausgeschildert und führen durch besonders schöne Landschaften in der Region.
In Monreal haben wir den Traumpfad verlassen, um uns die Ruine der Löwenburg anzuschauen.

Nachdem wir auf der Löwenburg einige andere Wanderer und Touristen getroffen hatten ging es wieder auf einsamen Waldwegen weiter in Richtung Ahr-Eifel.
Nach etwa 20 Kilometern standen wir plötzlich vor einem Bach (Trillbach) und mussten diesen durchqueren.
Nach einem kurzen Kneipp-Bad im eiskalten Wasser ging es lange bergauf und uns wurde schnell wieder warm.

Nach einigen Höhenmetern über sehr schöne Waldwege kamen wir schließlich ins Nettetal. Dort war es nicht mehr weit bis zu unserem Übernachtungsort, dem Campingplatz Falkleymühle.
Diesen erreichten wir schließlich nach etwa 30 Kilometern und bekamen dort einen schönen, geschützten Zeltplatz direkt an der Nette.
Der große Campingplatz beherbergte neben einigen Wohnmobil-Campern auch andere Wanderer und Kletterer mit Zelten.

Nachdem unser Zelt aufgebaut war ließen wir den Abend noch mit einer leckeren Nudelpfanne und einem warmen Tee ausklingen.
Unsere anfänglichen Bedenken bezüglich Lärm von der angrenzenden Schnellstraße bestätigten sich nicht und wir hatten eine sehr ruhige und erholsame Nacht.
Zwischenzeitlich gab es noch einen Regenschauer, welcher für eine gemütliche Atmosphäre im Zelt sorgte.
Die Temperaturen fielen nachts bis auf etwa 5°C.

Karte erstellt mit gpxtools.net

Der zweite Wandertag

Der zweite Wandertag startete durchaus entspannt. Die nächtliche Zeitumstellung bemerkten wir nicht und wurden morgens pünktlich von den ersten Sonnenstrahlen geweckt.

Wir packten unsere Sachen zusammen, füllten unsere Wasserflachen auf und bereiteten uns am Campingplatz zum Frühstück einen Porridge zu.

Nachdem wir alles zusammengepackt und unsere Sachen gespült hatten, machten wir uns auf die zweite Etappe.

Dabei ist uns aufgefallen, dass es sogar direkt neben dem Campingplatz eine Bushaltestelle gibt. Zur Not wären wir also von dort aus zum Bahnhof nach Mayen gekommen. Das ist aber auch gut zu wissen, denn man könnte den Campingplatz auch als Startpunkt für eine nächste Wandertour oder Radtour (siehe unten) nutzen.

Bushaltestelle Netterhöfe Abzweiger als möglicher Start- oder Zielpunkt

Am Ende des Campingplatzes konnte man das Gelände über ein Törchen verlassen und war direkt auf dem Wanderweg. Ein kleines Stück der Strecke verlief über eine einspurige Asphaltstraße (K16), die aber kaum bis gar nicht von Autos befahren war. Diese eignet sich sicherlich auch sehr gut zum Fahrradfahren.

Schon kurze Zeit später kamen wir auf den nächsten Traumpfad. Das gute an den Traumpfaden ist neben der super Beschilderung auch die gute "Bankinfrastruktur". In regelmäßigen Abständen gibt es Rastplätze oder Traumsofas. In der morgendlichen Sonne machten wir bereits nach kurzer Wegstrecke Rast und schlachteten passend zu Ostersonntag einen Schoko-Osterhasen.

Der weitere Weg führte entlang der Nette und durch Wald. Es war stellenweise ziemlich matschig, aber ansonsten alles sehr gut begehbar.

An der nächsten Bank gab es eine weitere Snackpause. Von dort aus hatte man im Vergleich zum Campingplatz sehr viel besseren Internetempfang. Wir checkten die Wettervorhersage und entschieden uns aufgrund des gemeldeten Dauerregens unsere ursprünglich geplante Tour zu verkürzen und schon am Abend wieder nach Hause zu fahren.
Dadurch verkürzte sich die Tour von drei auf zwei Tagen. Der eigentliche Plan war es, in Mayschoß zu übernachten und am dritten Tag nach Euskirchen oder Rheindorf zu wandern und dort mit dem Zug heim zu reisen.
Aber erstmal genossen wir das weiterhin tolle Wetter und setzten unsere Wanderung durch Wälder und Felder fort. Zwischendurch passierten wir mehrere kleine Höfe und Siedlungen.


Auf dem vorletzten Abstieg vor Mayschoß legten wir an einer windgeschützten Stelle im Wald eine ausgedehnte Pause mit einem warmen Essen (Couscous mit Linsen) und Tee ein. Anschließend gingen wir weiter durch den kleinen Ort Kesseling.
Während des letzten Anstieges sahen wir langsam Gewitterwolken am Horizont und hörten wenig später schon den ersten Donner.
Schnellen Schrittes eilten wir den Berg nach Mayschoß herunter. Auf den letzten 500 Metern vor dem Bahnhof fing es schließlich stark an zu regnen.
Da die Gleise im Ahrtal durch das Hochwasser 2021 völlig zerstört wurden, gab es zum Zeitpunkt unserer Reise nur einen Schienenersatzverkehr.
Wir verbrachten ein paar Minuten im starken Gewitter auf einer überdachten Bank und rannten anschließend durch den Regen zum Bus. Dieser brachte uns pünktlich zum nächsten Bahnhof in Remagen, wo wir dann unsere Heimreise antraten.

Karte erstellt mit gpxtools.net

Viel zu selten gehn' wir zelten

Einfach ganz spontan mal raus. Das tat so gut und ist so einfach und doch macht man es viel zu selten. Nachdem zu Beginn des Jahres die Renovierungsarbeiten bei uns im Vordergrund standen, hatten wir uns fest vorgenommen über Ostern etwas zu unternehmen.
Trotz der Verkürzung durch den schlechten Wetterbericht (welcher sich später auch bewahrheitete) haben wir die Wanderung sehr genossen und können eine Wanderung vor der Haustür nur jedem weiterempfehlen.