Im Sommer 2024 machten wir uns mit Rucksack und Zelt auf den Weg ins Mont-Blanc-Massiv, um die legendäre „Tour du Mont Blanc“ (TMB) zu erwandern.
Die rund 170 Kilometer lange Route führt durch drei Länder – Frankreich, Italien und die Schweiz – und bietet beeindruckende Landschaften, abwechslungsreiche Etappen und eine gute Portion Herausforderung.
Unser Ziel war es, die Tour in neun Tagen mit Zelt zu bewältigen, dabei möglichst viel Natur zu erleben und flexibel unterwegs zu sein. In diesem Bericht teilen wir unsere Erfahrungen, Etappen, Zeltplätze und Tipps für alle, die diese wunderschöne Fernwanderung selbst einmal machen möchten.

Zeltplätze

In der selbstgemachten App "TrekSpots" findest du alle Zeltplätze. Dort kannst du auch die Tour du Mont-Blanc auf der Karte einblenden, um einen guten Überblick zu bekommen.

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Anreise

Wir entschieden uns für eine An- und Abreise mit der Bahn. Dabei starteten wir in Koblenz und fuhren mit einem ICE bis nach Bern.
Dort buchten wir einen weiteren Schnellzug nach Genf, wo wir auf den öffentlichen Nahverkehr umstiegen.
Zuerst fuhren wir mit der S-Bahn innerhalb von Genf nach Annemasse. Dort nahmen wir den Zug nach Saint-Gervais-les-Bains.
Die letzten Kilometer bis zum Start der Tour in Les Houches legten wir mit einem weiteren Zug, dem Mont-Blanc-Express, zurück.
So kamen wir in etwa 10 Stunden von Deutschland nach Les Houches.

In Les Houches gingen wir zu Fuß die letzten 2 Kilometer bis zum Campingplatz "Bellvue", wo wir die erste Nacht vor dem Aufbruch verbrachten.


Etappe 1

Start: Camping Bellvue, Les Houches
Ziel: Camping le Pontet, Les Contamines-Montjoie
Distanz: 22km

Am Morgen war die Sicht am Campingplatz in Les Houches durch Nebel und Wolken getrübt, wie bereits am Vorabend.
Die Etappe begann direkt mit einem langen Anstieg, währenddessen wir die meiste Zeit durch Nebel liefen.
Das Wetter war im Laufe des Tages sehr wechselhaft. Es gab sowohl Regenschauer als auch ein paar Sonnenstrahlen und etwas Ausblick auf die Berge.
Gegen Ende der Etappe bot sich in Les Contamines-Montjoie die erste Möglichkeit, etwas Essen zu kaufen.
Anschließend übernachteten wir auf dem Zeltplatz Le Pontet, wo uns kurz nach dem Aufbau ein starker Regenguss heimsuchte.
Auf dem Zeltplatz waren viele Wanderer mit Zelten.

Etappe 2

Start: Camping le Pontet, Les Contamines-Montjoie
Ziel: Les Chapieux
Distanz: 18km
Höhenmeter: 1350m

Am nächsten Morgen hatte sich das Wetter deutlich gebessert, und der Nebel lichtete sich langsam. Nach einem gemütlichen Morgen am Campingplatz Le Pontet machten wir uns auf zum nächsten Anstieg auf den Col du Bonhomme.

Die ersten Kilometer waren sehr steil und führten durch den Wald. Dabei passierten wir einen schönen Wasserfall. Nach etwa vier Kilometern kamen wir an einem wilden Biwakplatz bei Nant Borrant vorbei. Dort ist auch eine tolle Übernachtung in der Natur mit dem Zelt möglich.

Aufstieg durchs Tal bei Nant Borrant


Schließlich wurde die Umgebung zunehmend alpiner. Bevor wir den Pass Col du Bonhomme erreichten, durchquerten wir die ersten Schneefelder.
Diese waren noch einfach zu passieren, viele Wanderer trugen aber Grödel, was sicherlich nicht verkehrt ist.



Oben angekommen, bot sich ein wunderschöner Ausblick. Viele Wanderer legten hier eine Rast ein und machten Fotos.
Die nächsten Kilometer führten entlang des Grates, oft auch durch Schneefelder. Dabei konnte man die ganze Zeit die Aussicht in das nächste Tal genießen.

Nach etwa zwei Kilometern entlang des Grates erreichten wir die Berghütte "Refuge du col de la Croix du Bonhomme". Hier legten wir eine entspannende, aber kurze Rast ein, bevor der Abstieg ins Tal begann.

Der Abstieg ins kleine Dorf Chapieux zog sich noch ordentlich in die Länge. Zum Glück drückte sich die Sonne durch, und wir wurden mit guter Sicht belohnt.

An einer Pause am Wegesrand wurden wir durch einen wachsamen Hütehund gehindert.


In Les Chapieux gibt es fast nichts, außer einer kostenlosen Zeltwiese mit einfachen Sanitäranlagen, einem Restaurant mit Kiosk und einer Herberge.
Wir bauten unser Zelt auf und erkundeten noch ein wenig die Gegend.
Die Nacht wurde durch die hohe Luftfeuchtigkeit des naheliegenden Flusses vergleichsweise kalt.

Etappe 3

Start: Les Chapieux (Frankreich)
Ziel: Campeggio Aiguille-Noire (Italien)
Distanz: 24km
Höhenmeter: 1000m

Am nächsten Morgen verließen wir das kalte Zelt beim Sonnenaufgang.
Die ersten Kilometer der nächsten Etappe führten entlang der kleinen Straße nach Les Chapieux, welche größtenteils von Bussen befahren wird.
Die Busse nutzen viele Wanderer, um die ersten Kilometer entlang der Straße zu überspringen.
Wir fanden die Strecke aber keineswegs lästig, sondern genossen den nebligen Sonnenaufgang und den Blick auf den Fluss. Nur selten passierte uns mal ein einzelnes Fahrzeug.


Nach etwa 5 Kilometern bogen wir von der Straße auf einen kleinen Wanderweg ab und überquerten den Fluss "Torrent des Glaciers".
Hier begann nun erneut ein langer Anstieg zum nächsten Pass (Col de la Seigne). Dieser Pass stellt die Grenze zwischen Frankreich und Italien dar.
Durch den Nebel ging es nun also Stück für Stück den Berg hoch. Bevor wir den Pass erreichten, mussten wir noch einen Fluss überqueren und ein Schneefeld passieren.
Durch die Anstrengung am Anstieg wurde es trotz niedriger Temperaturen nicht kalt.
Auf dem höchsten Punkt wurden wir trotz aller Anstrengungen nicht mit Aussicht belohnt, sondern wanderten weiter durch die Nebelmasse.


Nun waren wir endlich in Italien angekommen. Vor uns lag der Abstieg in das nächste Tal und der Weg in Richtung Courmayeur.
Nach ein paar Schritten nach unten lichtete sich der Nebel schließlich doch noch, und es bot sich eine tolle Sicht.
Beim Abstieg mussten wir vorsichtig sein, da wir einige steile, rutschige Schneefelder passieren mussten.


Nach dem Abstieg führte der Weg durch das Tal. Die Weite, die grünen Wiesen und die schroffen Berge ringsherum waren sehr beeindruckend.
Bei der Berghütte Rifugio Elisabetta legten wir eine Rast ein. Hier kann man auch übernachten, allerdings nicht mit dem Zelt.

Danach ging es weiter zum See "Lago di Miage".
Dort teilt sich der Weg. Der offizielle TMB führt weiter entlang des Grates bis nach Courmayeur. Wir stiegen allerdings weiter ab, um zum Campingplatz zu gelangen. Eine andere gute Möglichkeit zum (legalen) Zelten gab es dort nicht.


Nach ein paar Kilometern entlang einer kleinen, kaum befahrenen Bergstraße erreichten wir den Campingplatz Aiguille-Noire.
Der Abend kam schnell, und es wurde kühler. Im Gemeinschaftsraum des Campingplatzes konnten wir uns am gemütlichen Feuer aufwärmen und den Abend ausklingen lassen.


Etappe 4

Start: Campingplatz Aiguille-Noire
Ziel: Camping Grandes Jorasses
Distanz: 21km
Höhenmeter: 1400m

Am Morgen starteten wir früh, um der Hitze beim ersten Anstieg zu entgehen. Dieser startete am Ende des Campingplatzes und führte uns entlang von Skipisten durch den Wald bis zur Hütte "Rifugio Maison Vieille".
Hier hatten wir erstmals Ausblick auf Courmayeur, welches über einen langen Tunnel mit Chamonix auf der anderen Seite des Mont-Blanc-Massivs verbunden ist.


Vor uns lag nun ein Abstieg durch das Skigebiet bis nach Courmayeur. Die Pause an der Hütte nutzten wir noch, um Sonnencreme aufzutragen, da der Weg über die Skipisten völlig ausgesetzt ist.
In Courmayeur bot sich endlich wieder eine Möglichkeit, Lebensmittel zu kaufen. Dort legten wir eine Pause mit frischem Baguette und Obst im Park ein, bevor es an den nächsten Anstieg ging.



Daraufhin begann ein langer Anstieg zur Berghütte "Rifugio Giorgio Bertone". Zum Glück wurde der Weg größtenteils durch Bäume beschattet, und die heiße Mittagssonne blieb uns erspart.
An der Hütte angekommen, bot sich ein toller Blick auf den Mont Blanc. In der Ferne konnten wir sogar eine Lawine sehen, die ein Donnergrollen verursachte.
Wir genossen einige Zeit den Ausblick und machten uns anschließend wieder auf den Weg ins Tal.


Der Abstieg führte über einen kleinen Weg durch Kuhweiden und bot die ganze Zeit eine wunderschöne Aussicht.
Am Abend erreichten wir schließlich den im Tal gelegenen Campingplatz "Grandes Jorasses".
Der TMB führt normalerweise nicht komplett bis ins Tal. Der vollständige Abstieg ist nur zum Zelten nötig. Am nächsten Tag muss man dementsprechend erst mal wieder etwas hoch, um wieder auf die Tour zu gelangen.
Der Abend am Campingplatz war sehr gemütlich. Dort gibt es eine kleine Auswahl an Lebensmitteln und sogar Pizza.



Etappe 5

Start: Campingplatz Grandes Jorasses (Italien)
Ziel: Camping des Glaciers (Schweiz)
Distanz: 27km
Höhenmeter: 1500m

Am Morgen wurden wir direkt von der Sonne begrüßt und starteten den Aufstieg zurück zur TMB-Route (circa 400 Höhenmeter vom Campingplatz).
Bei sehr angenehmem Wetter folgten wir der Route entlang des Hangs. Dabei gab es kaum Höhenunterschiede zu überwinden und jede Menge schöne Ausblicke.
Zwischendurch passierten wir die Hütte "Rifugio Walter Bonatti", wo es Erfrischungen und auch einen Trinkwasserbrunnen gab.


Nach etwa 12 Kilometern entspannten Gehens ohne viele Höhenmeter stand schließlich der nächste Anstieg an. Von 1700 m ging es nun auf über 2500 m auf den Col de Ferret am Ende des Aostatals.
Hier ist die Grenze zwischen Italien und der Schweiz.
Der Anstieg hatte es noch mal in sich, aber die Aussichten waren alle Anstrengungen wert.
Oben angekommen, passierten wir noch einige Schneefelder und sahen ein paar zutrauliche Murmeltiere, bevor der lange Abstieg in Richtung La Fouly zum Campingplatz begann.


Nach dem Anstieg war ich (David) etwas erschöpft und wurde von dem sehr langwierigen Abstieg überrascht.
Bis zum Campingplatz in Le Fouly waren es noch etwa 10 Kilometer vom höchsten Punkt der Tour.
Irgendwie kamen wir dann aber doch an und konnten den Abend am Campingplatz "Des Glaciers" genießen.
Im Hintergrund des Campingplatzes bietet sich ein toller Ausblick auf den Gletscher.
Unmittelbar nach der Ankunft ging Franzi noch zu Fuß nach Le Fouly. So war es noch möglich, kurz vor Ladenschluss ein paar Lebensmittel zu kaufen.
Auf dem Campingplatz waren auch viele andere Wanderer, was für eine tolle Atmosphäre sorgte. Einige schauten am Abend im Gemeinschaftsraum ein Spiel der Fußball-Europameisterschaft.


Etappe 6

Start: Campingplatz Les Glaciers
Ziel: Campingplatz Les Rocailles
Distanz: 16km
Höhenmeter: 600m

Nach der eher anstrengenden Strecke vom Vortag lag an diesem Tag eine vergleichsweise kurze und einfache Strecke vor uns.
Am Morgen schien die Sonne, und wir machten uns auf den Weg in Richtung Champex Lac.
Immer wieder kamen uns Läufer entgegen, die am UTMB X-Alpine-Lauf teilnahmen, welcher aufgrund des gemeldeten Regens in La Fouly endete.
Der Weg führte heute zuerst durch das Tal und hatte kaum Höhenmeter. Mit der Zeit verschlechterte sich das anfangs sonnige Wetter, und Regen kündigte sich an.


Während der letzten Kilometer nach oben in Richtung Champex-Lac fing es schließlich an zu regnen.
Dort führte der Weg durch einen schönen Wald.
Als wir den idyllischen Ort Champex-Lac am gleichnamigen See schließlich erreichten, regnete es in Strömen, und wir suchten schnell Schutz in einem Lebensmittelgeschäft. Dort deckten wir uns für den Abend ein.
Am Campingplatz setzten wir uns zu anderen Wanderern auf eine überdachte Terrasse und warteten auf das Ende des Regens, bevor wir das Zelt aufbauten.
Am Abend machten wir noch eine Erkundungstour rund um den kleinen See. Während des Abends und in der Nacht regnete es immer wieder kurz.



Etappe 7

Start: Campingplatz Les Rocailles
Ziel: Camping am Hôtel du Col de la Forclaz
Distanz: 15km
Höhenmeter: 800m

Am Morgen war es zwar noch neblig, aber der Regen hatte sich gelegt.
Der Tag begann mit einem Anstieg durch den vernebelten Wald. Zwischendurch legten wir eine Frühstückspause auf einem Felsen im Fluss ein.

Am höchsten Punkt der Tour durchquerten wir schließlich die Wolken und hatten eine tolle Aussicht auf die Wolkendecke, die nur von einigen Bergspitzen unterbrochen wurde.
Hier machten wir Halt, bevor wir die letzten 5 km bis zum Pass "Col de la Forclaz" antraten.
Bis zum Pass ging es leicht bergab, und wir erreichten das Hôtel du Col de la Forclaz schon am frühen Nachmittag. Hier gibt es eine kleine Zeltwiese mit Sanitäreinrichtungen. Für die Benutzung zahlt man im Hotel.
Viele Wanderer stiegen auch noch weiter ab und nutzten den Zeltplatz "Le Peuty" im Tal.
Am Ende übernachteten nur drei weitere Personen mit uns auf dem Pass.
Wir erkundeten noch die Umgebung und das Fort de Forclaz, eine versteckte Stellung aus dem 2. Weltkrieg.
Am Abend genossen wir dann noch Baguette aus dem kleinen Souvenir- & Snackladen neben dem Hotel und gingen zeitig ins Bett.



Etappe 8

Start: Camping am Hôtel du Col de la Forclaz
Ziel: Wildcamping Lacs des Chéserys
Distanz: 25km
Anstieg: 2100m

Am Morgen wurden wir von einem wunderschönen Sonnenaufgang am Zelt geweckt. So starteten wir sofort motiviert in die heutige Tour.
Als Erstes stiegen wir in 2 km etwa 200 m bis ins Tal ab. Dort passierten wir den Zeltplatz "Le Peuty", wo deutlich mehr Wanderer übernachteten, die gerade ihre Zelte einpackten.
Hier gab es allerdings – im Gegensatz zum Campingplatz auf dem Pass – noch keine Sonne am Morgen.


Nun stand der erste von zwei langen Anstiegen bevor. Es ging auf 2200 m zum Col de Balme, der Grenze von der Schweiz zu Frankreich.
Zuerst führte der Weg in Serpentinen durch den Wald, anschließend durch offenes Gelände.
Während des Aufstiegs wurde das Wetter immer besser und gab die Sicht auf die Berge frei.

Nachdem wir an der Hütte auf dem Pass kurz durchgeatmet hatten, stand der nächste Abstieg an.
Da Franzis Isomatte in der letzten Nacht sämtliche Luft verlor, planten wir, im Tal in Argentière Ersatz zu besorgen.
Die fast 1000 Meter abwärts gingen durch die wunderschöne Aussicht auf das Mont-Blanc-Massiv sehr schnell rum.
In Argentière angekommen, fanden wir eine neue Isomatte in einem kleinen Sportgeschäft und deckten uns mit Lebensmitteln für den Abend und den nächsten Wandertag ein.


Eine Übernachtung wäre nun schon auf einem Campingplatz im Tal möglich gewesen.
Wir entschieden uns aber, erneut über 1000 Meter aufzusteigen, um wild in den Bergen bei der Bergsee-Gruppe "Lacs des Chéserys" zu übernachten.
Hier dürfen aufgrund des Naturschutzes pro Nacht 30 Zelte stehen. Die Übernachtung ist kostenlos, man muss sich allerdings zuvor online registrieren.
Der Anstieg in der Sonne war anstrengend, aber die Aussicht währenddessen war alle Mühen wert.
Einige steile Stellen mussten mit Leitern überwunden werden.


Bei den Seen warteten schon einige andere Wanderer. Die besten (flachen) Zeltplätze waren schon vergeben. Wir fanden aber noch ein kleines Stück Wiese, das nur minimal abschüssig war.
Es ist keinerlei Infrastruktur vorhanden.
Die Umgebung und Aussicht von diesem Ort waren wunderschön. Rechts und links blickten wir auf die klaren Bergseen, hinter uns befand sich der schroffe Gipfel. Und nach vorne blickten wir direkt auf den Mont Blanc.
Das perfekte Wetter sorgte für eine tolle Abendstimmung an diesem außergewöhnlich schönen Übernachtungsplatz.



Etappe 9

Start: Lacs des Chéserys
Ziel: Camping Bellvue, Les Houches
Distanz: 25km
Anstieg: 1000m, Abstieg: 2000m

An diesem Tag stand die finale Etappe an und die Rückkehr nach Les Houches.
Der Morgen bei den Seen war wunderschön. Wir wurden von der Sonne und einem lauen Lüftchen geweckt. Die Nacht war sehr ruhig, und wir hatten gut geschlafen.
Wir genossen noch einige Zeit die Stimmung und bauten langsam unser Zelt ab.


Schließlich setzten wir unseren Weg fort. Etwa 8 Kilometer ging es nun fast geradeaus entlang des Berghangs. Die Wege waren sehr angenehm.
Schließlich erreichten wir die Mittelstation der Seilbahn auf den "Brévent". Dieser Gipfel war unsere letzte Challenge. Am kleinen Restaurant an der Seilbahnstation konnten wir unser Trinkwasser auffüllen.
Nach einer kurzen Mittagspause mit Snacks und frischem Wasser waren wir dann bereit für den Anstieg auf den Brévent.


Der Aufstieg begann sanft, endete aber in langen, steilen Schneefeldern. Hier war die Orientierung nicht immer einfach, und die Zahl der Wanderer hatte stark abgenommen. Offenbar gehen einige TMB-Wanderer nach dem Abstieg nach Argentière am Vortag eher durch das Tal weiter. Auch eine Abfahrt mit der Seilbahn vor dem Aufstieg auf den Brévent wäre denkbar.
Nach 5 langen Kilometern hatten wir den 2500 m hohen Gipfel schließlich erreicht.

Allzu lange konnten wir am Gipfel nicht verschnaufen – nun lag der mit Abstand längste und zäheste Abstieg der Tour vor uns. Über 1500 Meter ging es nun konstant nach unten bis ins Tal.
Anfangs gab es tolle Aussicht auf die Berge und das Plateau, später wurde die Strecke stärker bewaldet.
Die letzten Kilometer bergab verlangten unseren Beinen noch mal einiges ab.

Umso mehr genossen wir schließlich die Ankunft in Les Houches.
Nach 9 Tagen hatten wir es nun geschafft: Wir hatten das gesamte Mont-Blanc-Massiv umrundet.
Im Restaurant neben dem Campingplatz gab es leckere (vegane) Pizza, die wir uns nun mehr als verdient hatten.
Wir genossen noch die Stimmung am Campingplatz und ließen den Abend gemütlich ausklingen.
Am Campingplatz fanden wir noch ein Schild, dass Grödel / Steigeisen verpflichtend sind, da vor Kurzem ein Wanderer auf einem Schneefeld abgestürzt war. Wir hatten zwar keine dabei, würden das im Nachhinein aber auch empfehlen.


Rückreise

Da wir die Tour perfekt im Zeitplan geschafft hatten, hatten wir noch einen Puffertag übrig. Diesen nutzten wir für einen Ausflug nach Chamonix. Im Preis des Campingplatzes waren Tickets für den Zug enthalten, den wir für die Tour nutzten.
Am nächsten Tag ging es dann wieder zurück in die Heimat. Wir nutzten dafür die gleiche Zugverbindung wie auf dem Hinweg – nur umgekehrt.
Eine längere Umstiegszeit in Genf nutzten wir für einen Abstecher zum Genfer See.



Fazit


Die Tour ist für Fans von Fernwanderungen sehr empfehlenswert. Sie führt durch die unterschiedlichsten Berglandschaften und bietet wunderschöne Ausblicke.
Viele Etappen sind allerdings auch durchaus körperlich fordernd. Man sollte die Versorgung mit Wasser und Nahrung im Blick behalten.
Bei hohen Passagen sollte man rechtzeitig das Wetter im Blick haben.
Um die Tour mit dem Zelt zu machen, sind hin und wieder Abstecher nötig.